Connected Business Technologie Diese 4 Trends revolutionieren die Automobilindustrie 9. Dezember 2025 Die Automobilindustrie durchläuft die tiefgreifendste Transformation seit Jahrzehnten. Hersteller stehen vor steigenden Entwicklungskosten, Verschiebungen in der globalen Nachfrage, neuen softwaregetriebenen Geschäftsmodellen und dem wachsenden Druck, vernetzte, intelligente Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Diese Herausforderungen verändern die langfristigen Strategien und entscheiden darüber, wer in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig bleibt. Wir schauen uns die vier zentralen Makrotrends an, die diesen Wandel treiben. Welche Folgen haben sie für Automobilhersteller innerhalb eines immer komplexeren Mobilitätsökosystems? Wie steht es um Elektrofahrzeuge auf der ganzen Welt? Trotz Zöllen und geopolitischer Spannungen sind die Fahrzeugverkäufe auf der ganzen Welt im vergangenen Jahr gestiegen. Rund um den Globus nehmen die Gesamtverkäufe zu, und der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge (Battery Electric Vehicles, BEVs) wächst in jeder Region. Bei den Spitzenreitern Südamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum legten die BEV-Verkäufe im Jahresvergleich um rund 40 Prozent zu. Der asiatisch-pazifische Raum ist sowohl bei den gesamten Fahrzeugverkäufen als auch bei der Verbreitung von BEVs klar führend. China und Japan dominieren den Markt, doch die Wachstumsmärkte in Südostasien verzeichnen derzeit einige der höchsten Zuwachsraten der Welt. In den Vereinigten Staaten haben batterieelektrische Fahrzeuge nach wie vor einen relativ kleinen Anteil an den Gesamtverkäufen. Dennoch stiegen die Verkäufe im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum zweiten Quartal um 40 Prozent. Das signalisiert eine starke Nachfrage vor dem Auslaufen der amerikanischen Steuervergünstigung Ende September. Nach deren Ablauf gingen die BEV-Verkäufe – wie erwartet – deutlich zurück und sanken im Oktober 2025 gegenüber dem Vormonat um 54 Prozent. Insgesamt beruhigt sich der Markt für Elektrofahrzeuge nicht, er reift. Diese neue Phase ist durch eine zunehmende Integration in Ökosysteme geprägt. Neben dem Funktionsumfang des Fahrzeugs selbst gewinnen die zugehörigen vernetzten Dienste an Bedeutung. Dazu gehören unter anderem OTA-Updates (Over-the-Air-Updates) und kontinuierliche digitale Interaktion. Wie ändert sich die langfristige Strategie von Automobilherstellern? Angesichts des rasanten Wandels im Automobilmarkt richten Hersteller ihre langfristigen Strategien neu aus: Automobilhersteller setzen verstärkt auf vertikale Integration Software, Halbleiter und Datenmanagement sind nicht mehr nur Liefergegenstände von Zulieferern, sondern strategische Vermögenswerte. Automobilhersteller bauen vertikal integrierte Prozesse auf, um zentrale Teile ihrer Datenwertschöpfungsketten und Technologien im Allgemeinen enger zu steuern. Neue Kooperationsnetzwerke entstehen in der gesamten Automobilindustrie Die traditionelle lineare Lieferkette weicht dynamischeren Kooperationsnetzwerken. So entstehen multidirektionale Partnerschaften, in denen Zulieferer nicht mehr auf ihre angestammten Rollen im Ökosystem beschränkt sind. Sie agieren flexibel entlang der gesamten Wertschöpfungskette und arbeiten enger mit den Herstellern zusammen. Diese Flexibilität erleichtert gemeinsame Entwicklungsprojekte, insbesondere bei Künstlicher Intelligenz (KI), Software und Connected Vehicle Services. Aufstieg fahrzeugeigener Betriebssysteme Im Zuge des Übergangs zum softwaredefinierten Fahrzeug entwickeln immer mehr Automobilhersteller eigene fahrzeuginterne Betriebssysteme. OEMs bündeln damit die Kontrolle über den gesamten Software-Lebenszyklus: von Architektur und Middleware über Cloud-Integration bis hin zum Nutzererlebnis. Eigene Betriebssystemplattformen erleichtern schnellere Funktionsrollouts, nahtlose OTA-Updates, eine engere domänenübergreifende Integration und einen konsistenten, digitalen Markenauftritt. Für langfristige, software-definierte Marktführerschaft wird es erforderlich sein, digitale Ebenen – Datenmanagement, Plattformen und Technologien – souverän zu beherrschen. Wie geht es mit der Konnektivität von Fahrzeugen weiter? Konnektivität ist die Basis moderner Mobilität und verwandelt Fahrzeuge von isolierten Produkten in lebende digitale Ökosysteme. Sie ist nicht länger eine Zusatzfunktion, sondern das Rückgrat der digitalen Entwicklung. Was bedeutet das konkret für datengetriebene Connected Vehicle Services, die operative Effizienz und das Kundenerlebnis? Konnektivität schöpft Mehrwert aus Echtzeit-Fahrzeugdaten Durch Connected Vehicle Services wird aus der rein transaktionalen Beziehung zwischen Fahrzeughersteller und Kunde ein kontinuierlicher digitaler Dialog. Erkenntnisse aus vernetzten Fahrzeugen erhöhen Sicherheit, Fahrleistung und Servicequalität. Weitere Vorteile sind nutzungsbasierte Versicherungsmodelle, vorausschauende Wartung, energieoptimiertes Fahren und zusätzliche datenbasierte Services. Intelligenterer und reibungsloser Betrieb softwaredefinierter Fahrzeuge Konnektivität macht softwaredefinierte Fahrzeuge überhaupt erst praktikabel. Zentral ist ein weitgehend selbstverbesserndes Betriebssystem, das schnellere Over-the-Air-Updates, Ferndiagnosen und ein intelligenteres Flottenmanagement ermöglicht. Dies verringert Ausfallzeiten, optimiert den Ressourceneinsatz, und beschleunigt Rückkopplungsschleifen zwischen Entwicklung, Produktion und Kundenerlebnis. Mobilität wird vom Transportmittel zum Kundenerlebnis Konnektivität unterstützt eine stärkere Personalisierung von Fahrten und macht Fahrzeuge responsiver. Zudem eröffnet sie neue Interaktionsformen wie kontextabhängige Sprachassistenten, nahtlose Ladevorgänge und intelligente Routenplanung. Vernetzte Fahrzeuge sollen ein digitales Erlebnis bieten, das sich nahtlos an die vernetzte Alltagswelt von Fahrenden und Mitfahrenden anpasst und sie unterstützt. Softwaredefinierte Fahrzeuge bringen neue Chancen und Herausforderungen Der greifbare Wandel durch softwaredefinierte Fahrzeuge entsteht vor allem aus dem Zusammenspiel ihrer digitalen Systeme. Diese interagieren über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus hinweg, lernen dazu und entwickeln sich gemeinsam weiter. Automobilhersteller bündeln zunehmend Automation, Infotainmant und Cloud-Integration. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung auf Basis von Daten. Jedoch bringt dieser Fortschritt neue Stufen der Komplexität mit sich. Automobilhersteller müssen nun: Umfangreiche Software-Ökosysteme steuern, ein nahtloses, intuitives Nutzungserlebnis bereitstellen, die Cybersicherheit und das Vertrauen der Kunden aufrechterhalten. Trotz dieser Herausforderungen bietet das softwaredefinierte Fahrzeug Automobilherstellern eine nie da gewesene Chance. Die Branche bewegt sich von der Innovation einzelner Funktionen hin zur Orchestrierung ganzer Systeme. Alle Ebenen von Hardware, Software, Daten und Kundenerlebnis wachsen zu einem stimmigen, attraktiven Gesamtbild zusammen. All diese Themen begleiten uns auch künftig im WirelessCar Insights Blog. Stöbern Sie indes in unseren Beiträgen zu neuen Geschäftspartnerschaften, zum Driver Engagement und zur WirelessCar Open SDV Platform. Sie möchten mehr über die hier beschriebenen Trends erfahren? Kontaktieren Sie mich gerne über die Adresse unten. William Ranåsen Market Intelligence Analyst Kontakt